Matthias Tönsmann

Abraham Lincolns anerkannte Demokratie-Definition ist mir wichtig. Man hört sie zu selten:

„Demokratie ist die Regierung des Volkes durch das Volk für das Volk.“

von Matthias Tönsmann 15. Mai 2019

In Hinblick auf die Europawahl und die direktdemokratischen Forderungen der Gelbwestenbewegung in Frankreich, die er begrüßt, erläutert Tönsmann: „In Frankreich ist das Parteisystem bereits implodiert. Daher bin ich gespannt auf die Zustimmungswerte, die Präsident Macron bei der Wahl zum Europäischen Parlament einholen wird.“ Nicht nur in Frankreich, auch in Deutschland sind die parlamentarische Demokratie und der mit ihr verknüpfte Parteienstaat in einer Krise, so Tönsmann. Doch in Deutschland habe die parlamentarische Demokratie noch die Chance, aus dieser Krise gestärkt hervorzugehen, vorausgesetzt, dass die beteiligten Akteure vor lauter selbstverordneter Diätenerhöhungen noch rechtszeitig erwachen. Deshalb sei es an der Zeit, dass die Bürgerinnen und Bürger ihren freien Willen wieder verstärkt in die eigenen Hände nehmen (ihn reaktivieren) und den politischen Betrieb damit zur Raison rufen. Der Parteienkritiker betont, direktdemokratische Instrumente werden als Korrektiv immer wichtiger, um die Betriebsblindheiten der repräsentativen Demokratie auszubalancieren. „Damit können wir gleich hier vor Ort in Annweiler beginnen“, so Tönsmann.

In Kürze werde der Kandidat ein weiteres Anliegen präsentieren, ein wohnungspolitisches Konzept, in dem er auch die soziale Frage neu stellen und erste Verständnisfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantworten wird.


von Matthias Tönsmann 15. Mai 2019
Anlässlich des Europafests am 19. Mai in Scheibenhardt teilt der Kandidat für das Amt des Stadtbürgermeisters in Annweiler, Matthias Tönsmann, seine Gedanken zur deutsch-französischen Freundschaft mit. Gerade, weil meine Liebe zu Frankreich stark ist, beobachte ich die Präsidentschaft Emmanuel Macrons und die Spaltung, die zur Zeit zwischen dem ländlichen und dem städtischen Frankreich verläuft, mit großer Sorge. Macrons Regierungsstil ist mir viel zu absolutistisch und volksfern. Er scheint seine Europapolitik dazu zu nutzen, um von schwerwiegenden Problemen im Inneren Frankreichs abzulenken. Deshalb begrüße ich die friedlichen, direktdemokratischen Forderungen der Gelbwestenbewegung: Für mich ist das ein Stück echtes Frankreich! Mein Fazit: Um Europa zu bewahren, muss sich die Europäische Union reformieren. Nach der Europawahl dürften Reformen angezeigt sein.
von Matthias Tönsmann 15. Mai 2019
Als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters in Annweiler am Trifels möchte ich die Bürgerinnen und Bürger zu mehr direkter politischer Mitbestimmung ermutigen. Dazu haben wir - die Bürgerinnen und Bürger - das Recht! Die Zeit des politischen Bevormundet-Werdens hat ihren Zenit überschritten.

Warum direkt-demokratische Mitbestimmung?

Die Schwäche der repräsentativen Demokratie besteht darin, dass unsere Mitbestimmung darauf reduziert wird, alle paar Jahre an der Wahlurne ein Kreuzchen machen zu dürfen, um Mandatsträger zu wählen, die uns dann jahrelang politisch vertreten. Das ist eine Schwäche unserer politischen Kultur.

Mein Anliegen, unsere Demokratie zu verbessern, betreibe ich mitunter auch gern als Provokateur, um dem eingeschliffenen Trott  überhaupt beizukommen!

Ich engagiere mich langfristig dafür, die Schwächen der repräsentativen Demokratie - die Grund für die Politikverdrossenheit und die schlechten Zufriedenheitswerte ist - durch Instrumente der direkten Demokratie auszubalancieren.

In der Kommunalpolitik stellt sich die Frage, in welchen Politikfeldern wir überhaupt mitbestimmen können. Die Möglichkeiten und Spielräume sind hier erstens begrenzt, zweitens wollen die alteingesessenen Vertreter des Politikbetriebs (egal auf welcher Ebene) nicht, dass wir - die Bürgerinnen und Bürger - von unseren direktdemokratischen Rechten gemäß Kommunalordnung und Landesverfassung Gebrauch machen. Ich habe den Eindruck, dass der Wahlspruch Willy Brandts „Lasst uns mehr Demokratie wagen“ zurzeit ins Gegenteil verkehrt wird. Die Einflüsterungen des Politbetriebs lauten heute: Politische Entscheidungen sind zu kompliziert für euch normale Bürgerinnen und Bürger, lasst Euch besser von uns regieren!

Mein Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger lautet: Lassen wir uns das nicht bieten! Lasst uns stattdessen konkret etwas bewegen vor unserer Haustür und zwar in jenen Bereichen, in denen es möglich, realistisch und sinnvoll ist. Ich schlage die Bereiche Artenschutz und Wohnungsbau vor.

Warum Artenschutz?

Das Thema Klimaschutz ist für die kommunalpolitische Ebene in Annweiler einfach drei Nummern zu groß. Das Klima des blauen Planeten in Annweiler zu retten, schaffen wir nicht. In Sachen Artenschutz können wir aber etwas erreichen!

Wir können es schaffen, Lebensräume bedrohter Falter-Arten dauerhaft zu schützen, z. B. die des Großen Feuerfalters und die des Ameisenbläulings. Der Beschluss des Verbandsgemeinderats „Pestizidfreies Annweiler“ geht schon in die richtige Richtung, doch wir können noch weit mehr für den Artenschutz tun.

Zu guter und d.h. vorausschauender Artenschutz-Politik gehört unbedingt das Wolfsthema (die schwebende Rückkehr des Wolfes in den Pfälzerwald). Als Streuobstwiesen-Aktivist habe ich ein besonders großes Verständnis für die Interessen der Weidetierhalter. Wir müssen uns auf kommunaler Ebene dringend mit allen betroffenen Akteuren an einen runden Tisch setzen und versuchen, zu Lösungen zu kommen. Es gilt die Frage zu beantworten, unter welchen Vorzeichen Weidetierhaltung und die Anwesenheit des Wolfes in Einklang zu bringen sind. Andernfalls ist zu befürchten, dass dem Wolf das widerfahren könnte, was ihm schon andernorts geschah, nämlich ein „versehentlicher" Abschuss. Politik ist dazu da, vorausschauend für Lösungen zu sorgen.

Warum kommunaler Wohnungsbau?

Wohnungsbau-Politik ist ein klassisches Wohlfahrtsthema, das die soziale Frage stellt. Alle kennen das Bild von der sozialen Schere, das verdeutlicht, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Das ist leider eine soziale Tatsache, die zusammenhängt mit der exponentiellen Entwicklung der Vermögen. Die Problematik der Vermögensentwicklung lässt sich sehr vereinfacht gesagt auf folgende Formel reduzieren: Ohne Eigentum keine Wertsteigerung, keine Vermögensbildung und damit keine Prävention gegen Altersarmut.

Hiergegen will ich politisch vorgehen: In der Hauptsache bezieht sich mein Wohnungsbau-Konzept auf die kommunale Förderung von Wohneigentum für Gering- und Normalverdiener. Sinn und Zweck meines Konzepts ist die Prävention von Altersarmut durch mietzinsfreies Wohnen im Alter. Zudem soll auch der klassische soziale Wohnungsbau gefördert werden, weil Wohneigentum nicht für jeden die beste Lösung ist.

Wohnungsbau und Migration

Wie Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, ist es so, dass die Bundesrepublik Deutschland in der glücklichen Lage ist, seit 2015 um  fast drei Millionen Menschen gewachsen zu sein. Für diese drei Millionen Menschen wurde aber nicht im selben Umfang gebaut. Diese Tendenz setzt sich fort. Wenn man die Migrationspolitik der Bundesregierung  befürwortet, muss man auch den Wohnungsbau befürworten.

Die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt

Durch die gute infrastrukturelle Lage und Anbindung Annweilers innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar ist die Stadt schon jetzt zum Investitions- und Spekulationsobjekt auf dem Immobilienmarkt geworden. Die Immobilienpreise steigen rasant. Diese Entwicklungen blieben noch nie ohne Auswirkungen auf den Mietmarkt: Schon jetzt hat diese Wechselwirkung zur Folge, dass junge Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die ein geringes oder normales Einkommen haben - fortziehen müssen, weil sie hier keinen für sie mehr bezahlbaren Wohnraum auf Mietbasis finden.

Mein Wohnungsbau-Konzept mit dem Titel „Wohneigentum für Normalbürger“ umfasst zwei Bausteine:

Baustein I - Die Einrichtung einer kommunalen Satzung zum Thema Kommunaler Wohnungsbau

Die Satzung muss folgende Aspekte umfassen:

Die Einrichtung von kommunalen Unterstützungs- und Finanzierungsmodellen, z.B. Aufwendungsdarlehen sowie das Instrument der Erbpacht.

Eine Kompatibilität mit dem Sozialgesetzbuch II zu Gunsten von Familien, will sagen, dass im Falle des Eintritts von Erwerbslosigkeit das Jobcenter die Tilgung der Darlehnsraten weiterführt, weil der Kreditnehmer in seiner Eigentumswohnung wohnt.

Bei der Ausgestaltung des kommunalen Unterstützungs- und Finanzierungsmodells muss eine Ausschlussklausel für eine Weiterveräußerung der Eigentumswohnungen vorhanden sein, um missbräuchliche Immobilien-Spekulationen zu verhindern.

Baustein II – Die Einrichtung einer Stiftung

Eine noch einzurichtende Stiftung könnte mit Gewinnen versorgt werden, die kommunale Trägern erwirtschaften, wie etwa die Stadtwerke oder die Sparkasse. So ließen  sich Zinsausschüsse gezielt umverteilen an begünstigte Gering- und Normalverdiener und dabei besonders an Familien und an allein erziehende Mütter. Mit den oben genannten Gewinnen aus kommunalen Trägerschaften sind die Überschüsse gemeint, die etwa die Stadtwerke oder die Sparkasse erzielen und die 2019 für die finanzielle Konsolidierung des Rheinland-Pfalz-Tages verwendet  werden.

Ich betone, dass sich bei uns Bürgerinnen und Bürgern die Erkenntnis durchsetzen sollte, dass diese öffentlichen Gelder in Zukunft sinnvoller verwendet werden sollten. Mit einer sinnvolleren Verwendung meine ich eine Verwendung im Sinne des Gemeinwohls: Hier muss die Armutsbekämpfung freilich Priorität haben.

Wir sind der Souverän

Mit meiner Kandidatur möchte ich auch die Mitglieder aller politischen Parteien dazu ermutigen, sich von den Verkrustungen innerhalb ihrer Parteien zu emanzipieren. Wir sollten uns nicht wie Wackeldackel benehmen, die den Funktionären alles abnicken. Der Souverän, das sind wir, die Bürgerinnen und Bürger, die Mitglieder.

Als Bürgermeisterkandidat möchte ich den Wählerinnen und Wähler folgendes Zitat als Denkanstoß mit auf den Weg geben. Es stammt vom dritten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Gustav Walter Heinemann (SPD):

„Die Grundlage der Demokratie ist die Volkssouveränität und nicht die Herrschaftsgewalt eines obrigkeitlichen Staates. Nicht der Bürger steht im Gehorsamverhältnis zur Regierung, sondern die Regierung ist dem Bürger im Rahmen der Gesetze verantwortlich für ihr Handeln. Der Bürger hat das Recht und die Pflicht, die Regierung zur Ordnung zu rufen, wenn er glaubt, das sie demokratische Rechte missachtet.“

Ihr Stadtbürgermeister-Kandidat für Annweiler am Trifels,

Matthias Tönsmann

von Matthias Tönsmann 9. Mai 2019
Anlässlich der Konferenz des Weltbiodiversitätsrats vom 29. April bis 4. Mai in Paris unterstreicht der Bürgermeister-Kandidat Matthias Tönsmann die Wichtigkeit des Artenschutzes vor Ort: „Der Beschluss der Verbandsgemeinde „Pestizidfreie Kommune“ gilt tatsächlich nur für die Flächen der Verbandsgemeinde und nicht für jene der Stadt Annweiler," so Tönsmann. „Gerade, weil die Stadt im Vergleich zur Verbandsgemeinde über weitaus mehr Flächen verfügt, lässt sich vor Ort noch weit mehr für die Artenvielfalt tun.“ Als positives Beispiel lobt der Streuobst-Aktivist das EU-Offenhaltungsprojekt „LIFE Biocorridors“ in der Gemarkung Dernbach. Hier werden wechselfeuchte Wiesen und Brachen gepflegt und geschützt, das sind die Lebensräume des bedrohten Wiesenknopf-Ameisenbläulings. Auch auf den Flächen der Stadt sollten wir natürliche Strukturelemente unserer Kulturlandschaft stärken und - wo es sinnvoll ist - sie auch wiederbeleben. So sind beispielsweise viele Streuobst-Bestände um Annweiler herum in einem abgängigen Zustand.